Bolivien: Bildung bleibt
Weltweit kochen und heizen etwa 3 Milliarden Menschen mit offenen Feuern in ihren Hütten. Die dabei entstehende Rauchbelastung im Haushalt zählt laut WHO zu den weltweit häufigsten Todesursachen mit insgesamt 4,3 Millionen Toten jährlich. Auch im Bolivianischen Hochland wird mit offenen Feuern gekocht, was zu Lungenkrankheiten in der Bevölkerung und dazu führt, dass sich Kleinkinder häufig Verbrennungen zuziehen.
Wie erreicht man es, eine Technologie von gesundheit- und umweltschonenden Kochstellen in einem Land zu verankern und zwar so, dass sie sich von selbst immer weiter verbreitet? Man baut nicht nur Kochstellen, sondern bildet Menschen darin aus, diese zu bauen.
Nach einem mehrwöchigen Unterrichtskurs mit praktischen und theoretischen Elementen reist eine Berufsschulklasse in ein Dorf im Hochland Boliviens, um verbesserte Kochstellen zu errichten, die die Abgase nach außen ableiten und durch eine effizientere Verbrennung Brennholz sparen. Die Dorfbewohner werden sowohl im Vorfeld bei der Erhebung ihrer Probleme eingebunden, als auch bei der Vorbereitung und beim Bau der Kochstellen. Die bolivianische Organisation SODIS sichert dabei die Zusammenarbeit mit den Quechua sprechenden Dorfbewohnern, die Logistik und kümmert sich um die Wartung und den Gebrauch der neuen Kochstellen im Dorf.
Informationen zum obigen Bild: "Bolivien - Mutter und Sohn vor ihrer Kochstelle" © Ingenieure ohne Grenzen e. V.
Nepal: Langfristige Hilfe für die Erdbebenopfer
Im April 2015 wurde Nepal innerhalb von zwei Wochen von zwei schweren Erdbeben erschüttert. Das Beben im April mit einer Stärke von 7,8 forderte über 8.000 Todesopfer und etwa 16.000 Verletzte. Die Behörden (u. a. UNOCHA) gehen davon aus, dass über 490.000 Häuser zerstört oder stark beschädigt wurden.
Die ländliche Bevölkerung in Nepal benötigt eine langfristig Unterstützung für den Wiederaufbau und den Bau von erdbebensicheren Häusern. Ingenieure ohne Grenzen und MinErgy Initiatives werden in dem stark vom Erdbeben zerstörten Distrikt Dhading, im VDC Salang gemeinsam mit der Bevölkerung 1400 zerstörte Wohnhäuser erdbebensicher Wiederaufbauen, ein Gemeindezentrum errichten und lokal Ansässige Handwerker und Teile der Bewohner in erdbebensicheren Bautechniken ausbilden, damit sie in Zukunft selbständig notwendige Eigenschaften für den Bau von Häusern erkennen und erbebensicher bauen können.
Der Wiederaufbau der Gebäude wird mit möglichst großem Anteil traditioneller Baumittel aus Naturstein, Lehm und Holz aus der Region erfolgen und sich am bekannten Baustil der Region orientieren.
Informationen zum obigen Bild: "Zerstörtes Haus in der Projektregion - Nepal" © Ingenieure ohne Grenzen e. V.