Windparks in der deutschen Bucht – Eine Herausforderung für die Geotechnik
Zeitschriften-Artikel zum freien Download aus geotechnik 1/2011.
Gerd Gudehus
Die Gründung von Offshore-Windenergie-Anlagen (OWEA) in bis zu 30 m tiefen Bereichen der Deutschen Bucht ist schwierig. Über 20 m hohe Wellen wühlen den sandigen Grund metertief auf, sie verkanten und heben Tragwerke in ihm, das kann zum Kentern führen.
Bei normalen Wellen kann der Sand sich wieder verdichten, manche Gründungen richten sich wieder auf und sacken ein. Dies beruht auf Materialeigenschaften von Sand, die sich nicht einfach erklären und nur teilweise quantifizieren lassen. Einige Mechanismen mit OWEA-Gründungen kann man in Modellversuchen erkennen, andere in Großversuchen und Pilotanlagen. Für Szenarios mit Extremwellen braucht man physikalisch fundierte Methoden, Standardverfahren genügen nicht. Erfahrungen mit Offshore-Plattformen kann man nur bedingt übernehmen, zumal Überraschungen oft verschwiegen werden. So muss man beim Planen, Bauen und Erhalten flacher und tiefer OWEA-Gründungen Neuland erschließen.