Vortrieb am Gotthard-Basistunnel beendet
aus Geomechanics and Tunnelling 2/2011
Am 23. März 2011 brachen die Mineure in der Weströhre zwischen Faido und Sedrun den letzten Meter Fels aus. Rund fünf Monate nach dem Hauptdurchschlag in der Oströhre sind damit beide Einspurtunnel des Gotthard-Basistunnels auf einer Länge von 57 km vollständig durchörtert.
Um 12.20 Uhr brach die Tunnelbohrmaschine von Faido in den Teilabschnitt Sedrun durch. Erneut konnten sich die Mineure beider Bauabschnitte die Hände reichen. „Mit dem Ende des Ausbruchs am Gotthard ist ein weiterer wichtiger Meilenstein beim Bau des längsten Eisenbahntunnels der Welt erreicht“, sagt Renzo Simoni, Vorsitzender der Geschäftsleitung der AlpTransit Gotthard AG. Mit diesem zweiten Hauptdurchschlag geht eine Bauetappe zu Ende, die 2001 im südlichen Teilabschnitt Bodio begann und schon ab 1996 mit der Erstellung der baulogistischen Zugangsstollen Amsteg, Sedrun, Faido und Bodio sowie dem Bau von zwei 800 m tiefen Schächten in Sedrun vorbereitet wurde. Vom rund 152 km langen Tunnelsystem Gotthard-Basistunnel, inklusive aller Stollen und Schächte, wurden rund 56 % mit Tunnelbohrmaschinen und 44 % im Sprengvortrieb ausgebrochen. Insgesamt wurde dabei mehr als 28 Mio. t Fels und Gestein aus dem Berg transportiert. Ende Mai 2016 wird die AlpTransit Gotthard AG der SBB den betriebsbereiten Tunnel übergeben. Bis dann verlagern sich die Schwerpunkte der Bauarbeiten auf die Tunnelauskleidung, die Rohbau-Ausrüstung und die bahntechnischen Installationen. Diese Arbeiten haben parallel zu den letzten Vortriebs- und Rohbauetappen in den vorgängig fertig gestellten Tunnelabschnitten bereits begonnen.