Richtige Antwort: c)
Eine hohe Streckgrenze im dissipativen Element kann zu einem unerwünschten Versagensmechanismus in nicht duktilen Bauteilen führen und damit das Sicherheitsniveau herabsetzen. Diesem Sachverhalt wird in Erdbebennormen Rechnung getragen, indem in Kapazitätsnachweisen ein zu erwartender Maximalwert der Streckgrenze des dissipativen Bauteils verwendet wird. Nicht dissipative Bauteile und Anschlüsse werden damit für eine maximal zu erwartende plastische Tragfähigkeit im dissipativen Element bemessen; diese ergibt sich aus Multiplikation der nominellen plastischen Tragfähigkeit mit einem Überfestigkeitsbeiwert γov > 1,0.
Quelle:
https://doi.org/10.1002/stab.201900104 – Gündel, M. (2020), Herleitung des Überfestigkeitsbeiwerts auf Basis statistischer Kennwerte europäischer Baustähle. Stahlbau, 89: 28-37.