Editorial: Geomechanics and Tunnelling 3/2011
Wulf Schubert
Tunnelbau in schwachem Gebirge mit hoher Überlagerung ist eine besondere Herausforderung. Die Schwierigkeiten beginnen mit der Baugrunduntersuchung, denn es ist wahrhaftig keine einfache Aufgabe, mit den spärlichen verfügbaren Informationen ein realistisches geologisches Modell zu erstellen.
Die Charakterisierung von gestörtem Gestein ist eine weitere schwierige Aufgabe. Um repräsentative Bohrkerne von gestörtem Material in großen Tiefen zu erhalten, sind eine sehr gute Bohrausrüstung und eine erfahrene Bohrmannschaft erforderlich. Für die Untersuchung von Proben aus schwachem Gestein gibt es keine genormten Verfahren, und nur wenige Einrichtungen verfügen über entsprechende Versuchseinrichtungen, die für Material an der Grenze zwischen Boden und Fels geeignet sind. Rückrechnungen aus früheren Projekten könnten für die Beurteilung von Bodeneigenschaften hilfreich sein, aber aus der Bauausführung sind kaum Daten in ausreichender Qualität vorhanden.