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Titel:     
 
Evacuation or protection? Risk analysis as a tool for decision making in the case of a residential building endangered by rockfall / Aussiedlung oder Schutz? Die Risikoanalyse als Entscheidungsgrundlage im Fall eines durch Steinschlag bedrohten Wohnhauses
 
Kurzfassung:     
 
In April 2011, a 2 m3 block fell out of a steep rock face in Wipptal, Tyrol, Austria and fell onto a detached house. No one was injured as the house was empty at the time. In a similar event in the 1980s, the garage of a neighbouring house was hit. An initial report found a high danger potential to the house. The house was then evacuated and the inhabitants considered moving out. Regarding the feasibility and possibility of financing protection measures, and as an aid to deciding whether to move out, there is a need for a decision-making basis for the victims and the authorities, and this should be as objective as possible. For this purpose, a risk analysis was carried out including the consideration of engineering-geological, geotechnical and forestry methods.
The result of the risk analysis stated a collective personal risk expressed as annual risk of death of 7.2·10-4 without protection measures and 4.8·10-6 with protection measures. For the 0.5 km long access road to the house, there was a collective personal risk of 2.3·10-8 without protection measures. The cost of the protection measures was estimated at approx. 130,000 , and for moving out of the house 450,000 .
Im April des Jahres 2011 löste sich im Wipptal, Tirol, Österreich ein 2 m3 großer Block aus einem felsigen Steilhang und traf auf ein Einfamilienhaus. Verletzt wurde niemand, da zum Zeitpunkt des Ereignisses keine Personen anwesend waren. Bei einem ähnlich großen Ereignis in den 1980er-Jahren war die Garage eines Nebengebäudes betroffen. In einem ersten Gutachten wurde für das Wohnhaus ein hohes Gefährdungspotenzial festgestellt. Das Haus wurde daraufhin evakuiert und eine Aussiedelung in Erwägung gezogen. Im Hinblick auf die Machbarkeit und Finanzierbarkeit von Schutzmaßnahmen sowie letztendlich zur Entscheidungsfindung der in Aussicht gestellten Aussiedelung bedurfte es einer möglichst objektiven Entscheidungsgrundlage für Betroffene und die öffentliche Hand. Zu diesem Zweck wurde eine Risikoanalyse, bei der ingenieurgeologische, geotechnische und forstliche Methoden zur Anwendung kamen, durchgeführt.
Als Ergebnis der Risikoanalyse ergab sich ein kollektives Personenrisiko ausgedrückt als jährliches Todesfallrisiko von 7,2·10-4 ohne Schutzmaßnahmen und 4,8·10-6 mit Schutzmaßnahmen. Für die 0,5 km lange Zufahrtsstraße zum Haus ergab sich ein kollektives Personenrisiko von 2,3·10-8 ohne Schutzmaßnahmen. Als Kosten für die Schutzmaßnahmen wurden ca. 130.000 , für die Aussiedlung ca. 450.000 ermittelt.
 
Erschienen in:     Geomechanics and Tunnelling 5 (2012), Heft 4
 
Seite/n:     355-367
 
Sprache der Veröffentlichung:     Englisch/Deutsch



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