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Autor(en):     
 
Lauffer, H.
 
Titel:     
 
Die Festgesteinsschildmaschine, Interaktion zwischen Gebirge und Vortriebssystem, Kompetenz- und Risikoverteilung
 
Kurzfassung:     
 
Festgesteinsschildmaschinen mit ihren Bauformen Einfachschild (TBM-S) und Doppelschild (TBM-DS) haben sich einen wesentlichen Markanteil erobert. Sie werden für einen Vortrieb im Festgestein geringer Standzeit im nachbrüchigen bis gebrächen Gebirge empfohlen. Die Überlegungen über die Interaktion zwischen Gebirge und Vortriebssystem bestätigen die Annahme, dass eine systematische Gebirgsstützung weder im Schneidradbereich noch im Schildbereich gegeben ist. Unter gewissen Umständen kann es jedoch im Schildbereich zur Ausbildung eines sekundären Traggewölbes im aufgelockerten Gebirge kommen. Es zeigt sich, dass vermutete negative Wirkungen des Schneidrads auf die Ortsbrust nicht auftreten und das Lösen weitgehend schonend erfolgt. Der Einsatz von Schaum zur Auffüllung von Nachbrüchen und zur Stabilisierung des Gebirges hat sich bewährt. Portalbereiche und Bereiche geringer Überdeckung sind erforderlichenfalls möglichst vorweg von über Tage aus zu ertüchtigen. Im Fall von Nachbruch- und Verbrucherscheinungen an der Ortsbrust und der Tunnelleibung können Maschinenparameter wie Drehmoment und Vorschubkraft und Bohrkopfdetails das Verhalten einer Festgesteinsschildmaschine in dieser Grenzsituation stark beeinflussen. Da das Baugrundrisiko grundsätzlich dem Auftraggeber zuzuordnen ist, muss sich der Auftraggeber mit diesen Szenarien intensiv auseinandersetzten und eventuell entsprechende Vorgaben für die Gestaltung der TBM machen ohne den Auftragnehmer allzu sehr einzuschränken. Für einen erfolgreichen Vortrieb mit Festgesteinsschildmaschinen im Grenzbereich ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit in allen Phasen der Bauabwicklung von der Vergabe, über die Abstimmung der TBM-Details bis zur Abwicklung des Vortriebs von größerer Bedeutung. Kürzere und längere, planbare und ungeplante Unterbrüche sind bei TBM-Vortrieben unvermeidbar und systembedingt. Die baubetrieblichen Risiken von Unterbrüchen sind der Auftragnehmer-Sphäre, die Folgen für das Verhalten des Gebirges aufgrund einer verlängerten Stehzeit sind der Risikosphäre des Auftraggebers zuzuordnen.
 
Erschienen in:     Geomechanics and Tunnelling 1 (2008), Heft 6
 
Seite/n:     590-595
 
Sprache der Veröffentlichung:     Deutsch



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